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Telefonica erprobt neue LTE-Methode

Der Telekommunikationskonzern Telefonica testet derzeit ein neues LTE-Verfahren, um Privatkunden mit einem Breitbandzugang per DSL zu versorgen ohne die letzte Meile beim Wettbewerber anmieten zu müssen. Als Grundlage dient die Massive MIMO-Technik, die aktuell in München erprobt wird. Im Rahmen des Tests wird das 3,5 GHz Frequenzband genutzt und Funkverbindungen im Umkreis eines Mobilfunksenders aufgebaut. Das MIMO-Verfahren erlaubt eine hohe Datenrate.

Nach Konzernangaben wurden 16 Anbindungen im Testlauf geschaltet, die eine Bandbreite von bis zu 650 Megabit pro Sekunde im Downstream bieten. Die Funksignale könnten der Telefonica zufolge direkt auf das jeweilige Gebäude ausgerichtet werden, damit die Verbindung stabil bleibt und der Nutzer störungsfrei surfen kann.

Telefonica verfügt nicht wie die Deutsche Telekom und Vodafone über ein eigenes Festnetz, weshalb in manchen Orten dann die Leitungen angemietet werden müssen, um Kunden einem Breitbandzugang versorgen zu können. Die Technologie erhielt von dem Unternehmen die Bezeichnung Wireless Fiber to the X (WTTx) und damit könnte man künftig auf das Anmieten von DSL-Leitungen bei der Konkurrenz verzichten.

Der neue Mobilfunkstandard 5G könnte mit dem Verfahren verbunden werden, weshalb WTTx auch als Brückentechnologie bezeichnet werden kann. Der LTE-Nachfolger 5G befindet sich in der Entwicklung, soll 2020 kommerziell verfügbar sein und eine Bandbreite von 10 bis 20 Gigabit pro Sekunde im Downstream bieten. Die Vorteile des 5G-Standards bestehen in einer hohen Reichweite, Bandbreite, geringen Latenzzeit und niedrigem Stromverbrauch.